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Die Sonne lacht und wir stellen fest, dass wir in einem Buchenwald nicht weit weg von Zivilisation gezeltet haben. Wir hören sehr häufig anhaltende Autos, denn unser Zelt steht nur ein paar Meter von einer ganzen Reihe Briefkästen entfernt. Die erste Nacht war ziemlich kühl. Heute ist Claudia mit Fahren an der Reihe. Wir wollen noch einmal eine Menge Kilometer schaffen und fahren gemütlich vor uns hin - immer Richtung Norwegen. Die Verkehrsdichte hält sich in Grenzen, außer um Göteborg, wo wir zum ersten Mal auf ausländischem Boden unseren gefräßigen Hondi füttern. Um 13.35 Uhr passieren wir den Grenzübergang (keine Kontrollen!) nach Norwegen. Achtung: hinter der Grenze lauern 'ne Menge Starkästen. Wir sind nun kurz vor Oslo, haben aber keine Lust auf Großstadt, sondern wollen lieber pure Natur genießen. Laut unserer Routenplanung wollen wir heute von Drøbak nach Sætre mit der Fähre über den Oslofjord schippern, aber uns empfängt die erste Mautstation. Wir löhnen 50 NOK (12 DM), um den 7,3 km langen Tunnel unter dem Oslofjord zu durchqueren. Eine ganz spannende Sache, denn es ist der erste Tunnel für uns. Kurz dahinter halten wir auf einem coolen, neu angelegten Rastplatz an. Von hier hat man eine supertolle Sicht auf den Oslofjord. In der Gegend um Oslo gibt es unserer Meinung nach noch viel zu viel Zivilisation - ein schreckliches Beispiel: Drammen, ein Industriestandort, da wollen wir so schnell wie möglich weg. Gegen 18 Uhr schlagen wir nach 600 km Fahrt unser Lager am wunderschön gelegenen Elgsjön zwischen Kongsberg und Notodden auf. Zum Abendbrot machen wir Kartoffeln mit Klopsen auf unserem einflammigen Kocher. Christian entdeckt die ersten beiden Zecken an sich. Gegen 23 Uhr schlafen wir langsam ein. Draußen ist es noch taghell. Hinter uns liegt ein beeindruckender Tag mit toller Natur und viel Sonne.