Copyright (c) by Christian Foerster

Heute endet die Leichtathletik-WM in Edmonton - für uns leider einen Tag zu früh, da wir erst morgen die Stadt erreichen. Es ist wieder ein wunderschöner Sommertag mit Temperaturen jenseits der 30°C und wolkenlosem Himmel. Fort St. John (25.000 Einwohner) lassen wir schnell hinter uns, denn hier gibt es nichts Außergewöhnliches. Unser nächstes Ziel ist die legendäre "mile 0" des Alaska Highways in Dawson Creek. Hier begannen 1942 die Bauarbeiten für den knapp 2450 km langen Highway von Dawson Creek (B.C.) nach Delta Junction (Alaska). Hintergrund war eine mögliche Invasion der Japaner über Alaska. Um dem vorzubeugen, wurde diese Straße in nicht einmal neun Monaten von mehreren Tausend US-Soldaten und Freiwilligen aus dem Boden gestampft. Die Gegend um Dawson Creek im Tal des Peace River ist eines der nördlichsten Getreideanbaugebiete Kanadas. Aus diesem Grund sind Kornspeicher die Wahrzeichen dieser Stadt. Wir erreichen die Provinz Alberta mit seinen endlosen Prärien, wo hauptsächlich Landwirtschaft betrieben und nach Erdöl gebohrt wird. Der Highway führt nun fast ausschließlich geradeaus (längste Gerade: 46 km). Uns bietet sich demzufolge kein sehr abwechslungsreiches Bild und deswegen gilt es heute noch mal möglichst viele Kilometer zu schaffen. Unterwegs muss unsere Windschutzscheibe einen zweiten Steinschlag - dieses Mal von einem Truck - hinnehmen. Vorbei geht es am riesigen "Lesser Slave Lake", bevor wir ca. 70 km vor Edmonton auf einem stillgelegten, weniger schönen Campingplatz unser Zelt aufbauen. Ganz in der Nähe gibt es ein Gatter, in dem eine Bisonherde gehalten wird. Nachts schlafen wir inmitten von Wildpferden, die keinen Respekt vor unserem Zelt zeigen, so dass wir die Nacht zur eigenen Sicherheit im Auto beenden. Dort erleben wir ein ganz besonderes Naturschauspiel: Nordlichter - für diese Gegend zu dieser Zeit sehr selten.