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Mit der Sonne im Gepäck fahren wir unaufhaltsam auf dem Klondike Highway gen Süden. Es geht zurück Richtung Whitehorse, das seit 1953 die Hauptstadt der kanadischen Provinz ist (davor war es Dawson City). 40 km hinter Dawson City zweigt der legendäre Dempster Highway nach Inuvik im Mackenzie Delta (Northwest Territories) ab. Eine unbefestigte Straße führt Abenteurer 747 km durch unberührte Wildnis und unendliche Einsamkeit. Es wird dringend empfohlen, vorher sein Auto gründlich durchzuchecken. Leider ist die Fahrt für unseren Mietwagen ungeeignet, also müssen wir uns diese Herausforderung für den nächsten Kanada-Urlaub aufheben. Stattdessen fahren wir durch recht eintönige Landschaft: Wald soweit das Auge reicht. Einige Kilometer hinter dem Örtchen Pelly Crossing muss es einen gigantischen Waldbrand gegeben haben. Uns bietet sich ein gespenstisches Bild: ca. 20 km lang sehen wir an beiden Seiten des Highways nur tote Bäume. Dann erreichen wir ein Highlight dieser Gegend: die Five Finger Rapids. In den eindrucksvollen Stromschnellen des Yukon River mussten viele Goldgräber ihr Leben lassen. Mittlerweile sind sie aufgrund eines vorgelagerten Staudammes nicht mehr so gewaltig, doch nicht minder imposant. Ein sehr mückenreicher Wanderweg führt bis direkt an die Stromschnellen, deren Name sich aus den vier Steinen (= fünf Finger) ableitet. Hier verweilen wir längere Zeit und beobachten, wie sich Kanuten durch die Flussengen hindurchwagen. Nachdem wir erneut durch ein abgebranntes Waldgebiet gefahren sind, schlagen wir nach knapp 500 km am Lake Laberge - kurz vor Whitehorse - unser Nachtlager auf. Direkt am See machen wir es uns am Lagerfeuer gemütlich, schreiben Karten und genießen intensiv die wunderschöne Umgebung.