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Mit weinendem Auge verlassen wir die Gegend um Stewart, denn hier wurden unsere Vorstellungen von Kanada erstmals bestätigt. Es war wunderschön hier. Der kleine Ort liegt am Ende des Portland Canal und besitzt den nördlichsten eisfreien Hafen des Landes. Die Stichstraße führt uns vorbei am Bear Glacier wieder zurück auf den Stewart Cassiar Highway. Wir genießen die Einsamkeit und ungestörte Natur. Zwei Schwarzbären kreuzen kurz nacheinander unseren Weg und nehmen uns dabei kaum wahr, weil sie keine Bedrohung in uns sehen. Wenig später passieren wir einen endlos scheinenden kahlen Landstrich. Hier hat die Holzwirtschaft radikal zugeschlagen. Diese Flächen hatten wir zuvor schon in Stewart auf einem Satellitenbild gesehen. Es werden zwar Aufforstungsmaßnahmen auch aufgrund internationalen Drucks unternommen, aber ersetzen können sie den natürlichen und ursprünglichen Wald nicht. Bald hört auch die asphaltierte Straße auf und es kommt der erste der insgesamt vier unbefestigten Abschnitte. Wir haben schon einige Bedenken um unseren Mietwagen, aber es passiert glücklicherweise nichts. Unsere Reifen und sogar die Windschutzscheibe haben gut durchgehalten. Nach endlosen Kilometern fahren wir durch Jade City. Das ist ein kleiner Ort, in dem Jade abgebaut wird und dementsprechend schimmern die Seen in dieser Gegend in schönstem jadegrün. Ein ungewohnter, aber herrlicher Anblick. Abends erreichen wir das Yukon Territory. Auf einer Fläche dreimal so groß wie Deutschland leben hier nur 32.000 Menschen. Wildnis pur! Der Alaska Highway wird uns ab morgen ganz in den Norden des Kontinents führen und unser Ausgangspunkt wird dabei Watson Lake sein. In der für seinen Schilderwald bekannten Stadt zelten wir und genießen einen wunderschönen Sonnuntergang.